Einmal mit dem Adler auf dem Trikot aufzulaufen ist der Traum eines jeden ambitionierten Sportlers. Für Aliya-Jolie Funk erfüllte sich jetzt der Traum in der mit 1300 Zuschauern gut gefüllten Leverkusener Ostermann-Arena. Beim 46. Internationalen Leverkusen-Cup betrat sie gemeinsam mit Amalia Preuss-Neudorf und Charleen Pach erstmals hinter der Deutschlandfahne die Wettkampfstätte und konnte beweisen, dass sie zu den besten Nachwuchsturnerinnen des Deutschen Turnerbundes zählt. Den Sieg des wettkampferfahrenen Trios vom niederländischen Team „Topturnen Zuid Den Bosch“ konnte das Team der jungen deutschen Auswahlmannschaft zwar nicht verhindern, belegte aber mit einer höchst beeindruckenden Leistung den dritten Platz hinter Wales. Als beste deutsche Turnerin erkämpfte sich Aliya-Jolie Funk nach einem tadellosen Mehrkampf mit 46,150 Punkten den fünften Platz.
Die kolossale Anspannung vor dem Wettkampf war ihr anzusehen. Vor einer großartigen und beeindruckenden Zuschauerkulisse, darunter auch 30 Turnfans vom TV Lipperode 1977 e. V., bereitete sich Aliya-Jolie Funk gemeinsam mit ihrem Trainer Michael Gruhl vom Leistungsstützpunkt Detmold auf ihre Bodenkür vor. Neben einem Schraubensalto mit zweieinhalb Längsachsendrehungen zeigte sie erstmals im Wettkampf einen Doppelsalto rückwärts und riss die Zuschauer zu Beifallstürmen hin. Nach diesem gelungenen Auftakt löste sich sichtbar ihre Anspannung. Auch am Sprung, Barren und Balken begeisterte sie mit fehlerfreien Vorträgen auf höchstem Niveau und zählte zu Recht zu den fünf besten Turnerinnen des Wettkampfs. Der schwierigste Teil des Wettkampfs stand ihr aber noch bevor, denn nach der Siegerehrung wurde sie von zahlreichen jungen Autogrammjägern belagert.
„Nur unter Druck entstehen Diamanten“, kommentierte der Stützpunktleiter Hans-Joachim Dörrer den Wert dieser hochkarätigen Veranstaltung. Dieser traditionsreichste europäische Wettkampf hat sich im Laufe der Jahre zu einer festen Größe im internationalen Turnkalender entwickelt und zieht Turnerinnen aus aller Welt an. Viele WM- und Olympiateilnehmerinnen sammelten hier wichtige Erfahrungen auf internationaler Bühne.