(ktr) Kollektiver Jubel bei den deutschen Federfußballern: Am dritten Tag der Weltmeisterschaft in Hongkong sorgten Sven Walter vom TV Lipperode und Philip Kühne von Flying Feet Haspe für eine faustdicke überraschung und sicherten sich die Bronzemedaille im Doppel. Derweil kamen Lina Marie Kurenbach von Flying Feet Haspe und Tanja Schlette vom TV Lipperode bei den Damen nicht über Rang 8 hinaus.
Spannender hätte selbst Krimi-Altmeister Alfred Hitchcock den Showdown im kleinen Finale des Herren-Doppels im Lai Chi Kok Park Sports Centre zu Hongkong nicht inszenieren können. Schon im ersten Durchgang sahen sich Sven Walter und Philip Kühne mit Lau Ho Kan und Hon Sze Ming aus Hongkong zwei absolut gleichwertigen Gegnern gegenüber. Mit dem knappst möglichen Ergebnis verbuchten die beiden Deutschen den ersten Durchgang 21:19 für sich. Was nun im zweiten Satz folgte, sollte an Spannung kaum zu überbieten sein. Eine ständig wechselnde Führung sorgte dafür, dass der Satz mehrfach in die Verlängerung ging, ehe Sven Walter und Philip Kühne am Ende glücklich mit 30:28 die Oberhand behielten und das erste WM-Bronze für Deutschland überhaupt in dieser Disziplin feierten. „Das war ein Triumph der Nervenstärke und Willenskraft“, konstatierte ein überglücklicher Bundestrainer David Zentarra. Sein Vertrauen in das Gespann, das auf sein Drängen hin bereits die gesamte Saison in der deutschen Rangliste zusammen am Ball war, hatte sich mehr als ausgezahlt. In der Vorrunde hatten Walter/Kühne zunächst mit 21:13, 21:13 gegen Andri Anno Selamat und Suyanto aus Indonesien gesiegt, dann beim 21:19, 18:21, 17:21 eine bittere Dreisatzniederlage gegen Lau Ho Kan und Hon Sze Ming aus Hongkong kassiert. Teuer verkauften sich das Duo auch beim 19:21, 12:21 gegen Wen Chien Hung und Wang Yen Kai aus China. Anschließend sorgte das Gespann für einen ersten Paukenschlag, als Europameister Ungarn mit Gábor Herczeg und Tóth Gábor 19:21, 21:18, 21:19 auf Distanz gehalten werden konnte. Im Viertelfinale konnten Wen Chien Hung und Wang Yen Kai aus Taiwan mit 21:16, 21:13 niedergerungen werden. Im Halbfinale gab es dann ein Wiedersehen mit den Chinesen Wen Chien Hung und Wang Yen Kai, die auch diesmal mit 21:16, 21:12 die Nase vorn hatten. Als Trost gab es nach dem grandiosen 21:19, 30:28 im kleinen Finale gegen Hongkong die ersehnte Bronzemedaille. Weniger rund lief es für das deutsche Damen-Doppel mit Lina Marie Kurenbach und Tanja Schlette. In der Vorrunde verloren sie nacheinander gegen die Chinesinnen Yang Zemiao und Lin Xiuting (4:21, 3:21), die Ungarinnen Reka Kunics und Noemi Morvai (8:21, 11:21) und Wong Weng Man und Leong On Kei aus Macau (8:21, 8:21). Nach der abschließenden 18:21, 16:21 Niederlage gegen Justine Crapanzano und Laeticia Beccani aus Frankreich mussten sich Lina Marie Kurenbach und Tanja Schlette somit mit Rang 8 im Gesamtklassement bescheiden. Eine Niederlage musste zudem das deutsche Damenteam in der noch ausstehenden Vorrundenpartie gegen Ungarn einstecken. Silke Weusermann (Cronenberger BC), Tanja Schlette und Rieka Tiede (CP Gifhorn) verloren deutlich 6:21, 11:21, stehen aber dennoch im Viertelfinale. Derweil mussten die deutschen Herren mit Christopher Zentarra (FFC Hagen), Noah Wilke (Cronenberger BC) und Torben Nass (Flying Feet Haspe) nach der 18:21, 13:21 Niederlage gegen die Gastgeber ihre Medaillenträume vorzeitig begraben. In der anschließenden Zwischenrunde gab es dann für Torben Nass, Noah Wilke, Christopher Zentarra und Philipp Münzner (TV Lipperode) einen 21:18, 21:13 Erfolg über Indonesien, so dass die DFFB-Auswahl nun am Donnerstag im Spiel um Platz 5 auf Frankreich trifft.
Bild 1: Die Bronzemedaillengewinner Sven Walter (Nummer 7) und Philip Kühne (8) mit Lau Ho Kan und Hon Sze Ming nach dem famosen kleinen Finale.
Bild 2: Lina Marie Kurenbach (Mitte) und Tanja Schlette (rechts) mit den Französinnen Justine Crapanzano und Laeticia Beccani nach dem Spiel um Platz 7.